Folge 11: Gutes und Übles (5,1-19)

Am Schluss von Kapitel 4 ging es um die rechte Haltung angesichts des Hauses Gottes (4,17). Dazu passen die Mahnungen im NT, auf sich selbst zu achten (1.Tim 4,15-16; Judas 1,4).
Der Prediger setzt seine Betrachtungen über Gutes und Übles fort. In 5,1 geht es um kontrolliertes Reden mit geistlicher Autorität (siehe 1.Pet 4,11; Spr. 9,16). Negativ kommen Träume und Vielschwätzer weg (5,2), die als Toren bezeichnet werden. Vorschnelles Versprechen und Schwören sind nicht gut (5,3-4; siehe auch Mat. 5,33-37). Wer unbedacht und vorschnell redet und sich dabei zur Sünde verleiten lässt, braucht nachher keine faulen Ausreden zu bringen (5,5). Der richtige Weg statt Träumerei und Geschwätz ist die Gottesfurcht (5,6; siehe auch 2. Kor. 5).Der Prediger beklagt die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft; sie ist Folge der gefallenen Schöpfung (5,7; siehe auch Lk 21,34-35). Dem steht das Lob des Königs gegenüber, der seinem Volk durch eine gute Landwirtschaftspolitik und Selbstversorgung zu Wohlstand verhilft (5,8; siehe auch 2. Chr 26,10). Schädlich aber sind die Geldliebe und das Streben nach Reichtum (5,9-11; siehe auch 1. Tim. 6,10). Denn je mehr es zu erben gibt, desto mehr sind da, die darauf hoffen; und nur der Arbeiter, der das hat, was er zum Leben braucht, schläft gut, während den Reichen Sorgen plagen. Dabei hat das letzte Hemd doch keine Taschen (5,12-16; siehe auch Hiob 1,21; 1.Tim 6,7). Die Verse 5,17-19 zeigen die Schlussfolgerungen des Predigers: Es liegt an Gott, ob er uns gestattet, Reichtum zu genießen. Wer weiß, dass alles von Gott kommt, der der Geber jeder guten Gabe ist, wird Freude haben.

Folge 10: Gutes und Übles (4,1-17)

Der Prediger beklagt (4,1), dass es keinen „Tröster“ gibt. Denselben Begriff „Tröster“ finden wir auch in Klagelieder 1 und in Jesaja 53. Ähnlich wie Hiob (Hiob 3) drückt Salomo eine Sehnsucht nach dem Tod aus (4,2-3). Dann denkt er über den ständigen Konkurrenzkampf unter den Menschen einerseits und über die Faulheit mancher Leute andererseits nach (4,4-5). Wo finden wir Ruhe und Ausgeglichenheit, ausser wenn wir in Gott zur Ruhe kommen (4,6; siehe auch Markus 6,30)?
Die Verse 4,7-8 beschreiben den Nachteil, den der Einzelne hat, der nur für sich kämpft. Einsamkeit ist heute ein verbreitetes Problem. Darum folgt die Erkenntnis: Zwei sind besser dran als einer (4,9-12; siehe auch Sprüche 17,17; 27,10). Darum ist es für Christen wichtig: Es gibt kein Solo-Christentum (4,10; siehe auch Hebräer 10,24-25). In 4,12 ist von einer dreifachen Schnur die Rede; das kann man sehr schön auf die Ehe anwenden, bei der zwei Menschen zusammengehören, die den Herrn in den Mittelpunkt stellen. Der Abschnitt 4,12-16 zeigt, wie wichtig echte Kritikfähigkeit und Bereitschaft zur Korrektur sind. Josephs Vorbild macht das deutlich. Die Gedanken über Gutes und Übles enden mit einem Blick auf das Haus Gottes und der Mahnung zur richtigen gottesfürchtigen Haltung gegenüber dem Haus Gottes.

Folge 9: Zeit und Ewigkeit (3,12-22)

Das Thema „Zeit und Ewigkeit“ wird fortgesetzt. Im letzten Vortrag hat Salomo uns gezeigt: Alles hat seine Zeit. Und hat diese wichtige Tatsache festgestellt: Gott hat die Ewigkeit in unsere Herzen gelegt.
Jetzt geht es in den Versen 3,12-13 darum, sich an dem zu freuen, was Gott gibt (siehe Apg. 14,15). Gott macht alles perfekt, damit man ihn fürchtet (3,14). Gott macht deutlich, dass er ausserhalb der Zeit und der Gesetzmäßigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft steht (3,15; siehe auch Römer 15,4). Jetzt befasst sich der Prediger mit dem Thema der Ungerechtigkeit. Alles wird eines Tages von Gott beurteilt und gerecht gerichtet werden (3,16-17; siehe auch 12,14): Das NT spricht vom Richterstuhl des Christus (2. Kor 5,10; 1. Kor 3,13) und vom Endgericht Gottes, wo das Buch des Lebens aufgeschlagen wird (Off 20,12). Der Gläubige aber darf sich auf die Entrückung freuen (siehe 1. Kor. 4,5)! Gott prüft die Menschen, und sie sollen über das Leben nach dem Tod nachdenken (3,18-21; zum Leben nachdem Tod siehe auch Psalm 49,13). Das Ziel des Nachdenkens über das Leben nach dem Tod wird für den einsichtigen Menschen Freude sein (3,22).

Folge 8: Zeit und Ewigkeit (3,1-11)

Im letzten Vortrag haben wir gesehen, wie der Prediger weltliche und irdische Freude untersucht. Jetzt denkt er über Zeit und Ewigkeit nach. In K. 3,1 stellt er fest: Alles hat seine Zeit. Und dann zählt er in den folgenden Versen (3,2-8) eine Reihe von Gegensätzen auf, und stellt sie in den Bezug zur Zeit. Schweigen und Reden finden wir auch beim Propheten Zephanja (siehe Zephanja 3,17). Dann stellt der Prediger fest, dass Gott in Bezug auf die Menschen „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt hat“ (3,11). Wir gehen der Tiefe dieser Feststellung nach: Z.B. sehen wir anhand von Röm 1,18-21, dass jeder Mensch Gott in der Schöpfung erkennt, und zwar „das Unsichtbare von ihm“ sowie auch „seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit“. Das zeigen Beispiele aus der Kultur- und Missionsgeschichte der Inkas und des frühen Chinas. Tatsächlich ist es so, dass die Natur die Grösse Gottes zeigt. Wir gehen auf die Philosophie des Positivismus ein, der Erkenntnis auf das blosse Beobachten von Tatsachen und Fakten beschränken will und damit Aussagen über Gott als Urheber der Schöpfung ausklammert. Anhand von Jeremia 31,37 weisen wir aber auf die Grenzen der Wissenschaft hin.

Folge 7: Weisheit und Torheit (2,12-26)

Die Themen in diesem Vortrag sind: Weisheit und Torheit (2,12-16); das Leben hassen? (2,17; siehe auch Joh. 12,25); Staffelübergabe an Rehabeam (2,18-19; siehe auch 1. Könige 12,12); Übergang der Generationen (2,20-21; siehe auch Apg. 13,36); Schöpfung unter dem Fluch (2,22-23; siehe auch 1.Mose 3,19); in den Versen 2,24-25: genießen mit Gott (1.Tim 6,17) oder unbiblische Askese (1.Tim 4,1); reich sein in Gott oder seine Seele verlieren (2,26; siehe auch das Gleichnis vom Kornbauer in Lukas 12,16-21).