Es ist seit der Zeit Augustins (4./5. Jahrhundert) üblich, die zwölf letzten Bücher des Alten Testaments «die kleinen Propheten» zu nennen. Sie sind klein im Umfang, nicht klein im Gehalt. In ihnen finden wir so viel von Christus und Sein Heil wie in den großen Propheten, und sie behandeln die ganze Weite der heilsgeschichtlichen Themen wie die Verwerfung und Wiederherstellung Israels, das Gericht über die Nationen und ihre Bekehrung, das Kommen des Messias und Seines Friedensreiches. In der hebräischen Bibel sind sie alle in einer Buchrolle zusammengefasst und heißen bei den Juden «die Zwölf».
In den meisten Bibelausgaben sind sie wie in der hebräischen Bibel in folgender Reihenfolge zusammengestellt: Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja, Maleachi.
Folgende chronologische Ordnung lässt sich dabei ausmachen:
1. Vorassyrische und assyrische Zeit (bis 612 v. Chr): Hosea bis Nahum
2. Babylonische Zeit (bis 586 v. Chr.): Habakuk und Zephanja
3. Persische Zeit (nach 539. v. Chr.): Haggai, Sacharja und Maleachi.
